12.04.2022 - 8 Information Kurtaxsatzung

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Wortprotokoll

Frau Riethdorf stellt das Projekt Modellregion mit einer einheitlichen Kurtaxsatzung für die Insel Usedom vor. Mehrere Beratungsrunden fanden in den letzten Monaten zur Erstellung einer einheitlichen Kurtaxsatzung für die 8 zertifizierten Seebäder statt. Ziel ist es, ab 2023 diese Satzung in Kraft treten zu lassen. Nachträglich sollen auch nicht prädikatisierte Gemeinden mit aufgenommen werden. Es werden die verschiedenen Tarifgruppen vorgestellt. Die Gemeinden sind nun aufgefordert, zu entscheiden, ob diese Satzung beschlossen werden kann. Zukünftig müssten Kinder ab 4 Jahre eine ermäßigte Kurtaxe zahlen, ab 14 Jahren voll. Gehandicapte Gäste ab 80%SB ebenfalls einen ermäßigten Satz. Dienstreisende und Hunde wären befreit.

 

Diese Tarifgruppen stehen noch nicht fest, sondern sind jetzt in der Beratung aller Gemeinden. Jede weitere Befreiung wäre zu Lasten der Gemeindehaushalte.

 

Die Kurtaxe würde als Quersumme in allen Gemeinden gleich hoch erhoben werden. Am Ende des Jahres würde dann verrechnet werden, welche Gemeinde welchen touristischen Bedarf decken muss. Gemeinden, die eine höhere Kurtaxe hätten, würden dann Ausgleichszahlungen von Seebädern mit einer niedrigeren Kurtaxe bekommen.

 

Ein weiterer Schritt könnte der integrierte ÖPNV in die Kurkarte sein. Aktuelle, noch nicht bestätigte und nach außen kommunizierte, Berechnungen ergaben eine Kurtaxhöhe inkl. ÖPNV von ca. 3,50 Euro.

 

Herr Aehnlich freut sich über die Idee, eine Insel eine Kurtaxe. Er begrüßt ebenso den Vorschlag, den ÖPNV aufzunehmen. In vielen anderen Regionen ist das mittlerweile Standard. 3,50 Euro sind eine hohe Gebühr, die er aber noch als verträglich und entsprechend der Leistungen hält. Er führt weiterhin aus, dass für die Umsetzung des Projektes Kompromisse mit den anderen Gemeinden geschlossen werden müssen.

 

Herr Parow findet die Höhe der Kurtaxe zu hoch und die Idee einer gemeinsamen Kurtaxe als nicht notwendig. Eine Familie hätte sehr hohe Urlaubsausgaben, wäre gezwungen den Zug zu nehmen. Wenn sich Familien nur in einem Ort aufhalten, ist diese Kurtaxe für alle Gemeinden unnütz.

 

Herr Nadler findet das Projekt ebenfalls gut. Gibt aber zu bedenken, dass durch die Kurtaxhöhe für Kinder, Familien gegenüber kinderlosen Paaren benachteiligt werden.

 

Herr Eckert kann in der hohen Kurtaxe einen Vorteil sehen. Das Niveau der Gäste wird gesteigert und somit auch die Ausgaben, die auf der Insel generiert werden.

 

Herr Wellnitz begrüßt ebenfalls die Idee einer gemeinsamen Kurkarte. Das ist der Weg in die Zukunft.

 

Frau Riethdorf sieht eine Gefahr. Über die Jahre könnte sich die Kurtaxe immer weiter steigern. Da die Gemeinden weitere touristische Großprojekte umsetzen werden /müssen. Dies bedeutet, dass der Kurtaxbedarf in den Gemeinden nach und nach erhöht wird. Dementsprechend muss stets die gemeinsame Kurtaxe angepasst werden. Dennoch begrüßt sie auch aus Sicht des TVIU dieses Projekt und sieht mehr Vor- als Nachteile bei diesem Projekt.

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