06.04.2022 - 6 Bericht des Stadtförsters

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Wortprotokoll

Herr Hagemann begrüßt den Stadtförster Herrn Nass und übergibt das Wort.

Herr Nass berichtet, dass er rund 1.000 ha jagd- und forstwirtschaftliche Fläche zu betreuen hat.

Er ist seit 1994 in Usedom tätig, aber so einen Sturm wie in diesem Jahr hat er bisher noch nicht erlebt.

 

Jagdlich ist der Stadtwald relativ in Ordnung, das Wild sei jedoch mächtig dezimiert worden. Wildschweine gibt es so gut wie gar nicht mehr. Warum es so ein Phänomen ist, kann man sich nicht erklären. Rotwild sei noch relativ gut im Waldgebiet vorhanden.

Am 16.April beginne das neue Jagdjahr. Mit Wildschäden hätte man im Moment keine Probleme.

 

Er lädt die Stadtvertreter zu einer Exkursion in den Wald ein.

 

Forstwirtschaftlich hätte der Sturm ganze Arbeit geleistet. Der Ruheforst ist ziemlich geschädigt, wobei aber Gott sei Dank kein einziger Ruhebaum umgekippt sei. Nichtsdestotrotz wäre ringsum, auf den Wegen u.ä. eine Vollkatastrophe zu verzeichnen. Es sieht noch relativ unordentlich aus, man ist immer noch bei Beräumung der Flächen

 

2.500-3.000 Meter Schadholz müssen nun nach Aufarbeitung vermarktet werden. Problem ist aber, dass die Maschinen nicht verfügbar sind. Der nächste Einsatz soll Ende Mai, Anfang Juni über vier bis fünf Wochen erfolgen. Auch das Bruchholz könne noch verwertet werden.

 

Weiter werden fünf Kulturflächen in diesem Jahr über circa sechs Hektar bepflanzt, auch sturmbetroffene Flächen.

 

Morgen finde der zweite Kinderpflanztag statt, es werden 500 Lärchen aufgeforstet. Die Kinder machen das gerne und sind sehr gewissenhaft dabei.

 

Die Holzpreisentwicklung ist relativ gut, derzeit nehme man 10 € pro trockenen Raummeter ein. Für stärkeres Holz sogar 55 €, aber die Aufarbeitungskosten explodieren. Alles was eingeschlagen ist, ist auch bereits verkauft.

 

Herr Kaspereit erfragt, ob es nach dem Aufruf Selbstwerber gab, die ihr Interesse bekundeten. Das Telefon hat oft geklingelt, so Herr Nass, aber es sind leider nur zwei bis drei Personen übriggeblieben.

 

Leider war der Rückeanhänger defekt und Herr Eggebrecht erkrankt. Aber am Montag seien beide wieder im Dienst und die Arbeiten könne weiterlaufen.

 

Zum Ruheforst seien jetzt schon wieder 30 Bestattungen angemeldet worden. Die Zahlen sind steigend. Zurzeit sind knappe vier Hektar nutzbar, man kann aber auf 10-15 Hektar erweitern. Den Wünschen kann also immer noch nachgegangen werden.

Herr Nass hat eine neue Hinweistafel bestellt, gesponsert durch die Ruheforst GmbH. Versehe ist diese mit einem QR-Code für den möglichen Baumerwerb.

 

Es kamen Fragen von den Stadtvertretern, so Herr Hagemann, wie es mit der Vermarktung des Wildes aussieht. Man kann hier nicht kontinuierlich vermarkten, so Herr Nass. Auch die Inselmühle hatte hier schon angefragt. Man wird das Fleisch und die Wurst aber auch so sehr gut los.

Gerne könne man dieses auch beim Lämmermarkt veräußern, so Herr Hagemann.

Feste Öffnungszeiten für den Verkauf vor Ort seien schwierig umzusetzen. Eventuell könne eine Kühltruhe in der Stadtinformation aufgestellt werden.

 

Herr Hagemann dankt Herrn Nass für die umfangreichen Ausführungen.

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