30.09.2020 - 10 Information zur Abwasserbeseitigung im Gemeinde...

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Wortprotokoll

Der Bürgermeister berichtet, dass am 08.09.2020 ein Termin in Anklam zur Abwasserproblematik im Gemeindegebiet stattgefunden hat. Mehrere Behörden seien anwesend gewesen.

Nun liege auch die offizielle Mitteilung über den Sachverhalt vor.

 

Es gäbe drei Kläranlagen der Größenklasse I in der Gemeinde Stolpe. Hier handelt es sich um große Anlagen in den Feriengebieten, dazu kommen noch circa 120 Kleinkläranlagen im Ort

Das StALU hätte nun festgestellt, dass es erhebliche Nährstoffeinträge in den Stolper Bach, unter anderem durch Phosphor und Stickstoff gäbe. Hier handele es sich um ein unbefriedigendes ökologisches Potential. Die weitere Verschlechterung ist tunlichst zu unterbinden. Ziel ist es ein gutes ökologisches Potential bis 2027 wiederherzustellen

 

Daraus wurden zwei Varianten abgeleitet

  1.          Stolpe wird Abwasserseitig nicht mehr zentral erschlossen
  2.          Gemeinde Stolpe wird Abwasserseitig zentral erschlossen über Usedom

Dann würde es eine Übergangsfrist für die Anlagen geben und ein Termin gesetzt

 

Hierzu hätte Herr Saathoff vom Zweckverband Wasserversorgung & Abwasserbeseitigung Insel Usedom mitgeteilt, dass vor 2028 kein Anschluss der Gemeinde erfolgen kann! Solange wollen die Wasserbehörden aber nicht warten, so der Bürgermeister. Maximal bis 2024 sei eine Übergangszeit vorstellbar.

 

Es besteht aus Sicht von Herrn Beitz erheblicher Diskussionsbedarf und den Sachverhalt aussetzen gehe auch nicht! Die Anträge für eine Genehmigung der Kleinkläranlage werden derzeit nicht mehr bearbeitet!

 

Das gebrachte Argument, auch die Landwirtschaft könne ein Faktor sein, wurde bereits negiert. Hier würde der Phosphorwert nicht derart hoch sein.

 

Auch die Aussage, dass angeblich genügend Regenwasser im Mittel gefallen ist, sei unbefriedigend. Denn auch dieser Somme war wieder sehr trocken und kaum Wasser im Bach vorhanden.

 

Die Gemeindevertretung ist sich darüber einig, dass hier die Bevölkerung mit einbezogen werden muss! Ein Aussetzen des Sachverhaltes würde dazu führen, dass die Behörden ihre Maßnahmen umsetzen und Anlagen vom Netz gehen. 90 % der Anlagen laufen in den nächsten drei Jahren aus!

 

Es gibt wohl eine technische Nachrüstungsmöglichkeit für Kleinkläranlagen, um Phosphor rauszufiltern. Aber hier muss erst Rücksprache mit dem StALU gehalten werden.

 

Die Einrichtung von Sammelgruben wäre das schlimmste, was der Gemeinde passieren könnte!

 

Herr Langhoff erklärt, dass der Anschluss an das zentrale System das Beste wäre. Aber man darf keine Mehrkosten für den Einwohner verursachen und muss mit allen Behörden zusammen eine Übergangslösung finden.

 

Der Bürgermeister würde zusätzlich eine Versammlung mit den Behörden und Einwohnern anberaumen, um alle offenen Positionen klären und gegebenenfalls auch Entkräften zu können. Auch die Frage zur Renaturierung des Grabens muss geklärt werden.

 

Die Gemeindevertretung der Gemeinde Stolpe beschließt, dass sich die Gemeinde für einen weiterbtrieb der Anlagen ausspricht. Mit der Option eine Nachrüstung des Systems zur Filterung von Phosphor und Stockstoff zu nutzen.

Zusätzlich müssen eine Einwohnerversammlung und ein Fachgespräch mit den Behörden erfolgen.

Die Vorgehensweise wird einstimmig durch die Gemeindevertretung der Gemeinde Stolpe befürwortet.

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