06.11.2019 - 6 Beratung zum Sachstand: Theaterstandort "Hafenb...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 6
- Gremium:
- Stadtvertretung Usedom
- Datum:
- Mi., 06.11.2019
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 19:00
- Anlass:
- Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Informationsvorlage
- Federführend:
- FD zentrale Dienste
- Bearbeiter:
- Isabell Gottschling
Wortprotokoll
Während einer Beratung in Schwerin am 03.09. und am 20.10.2019 avisierte der Staatssekretär Herr Dr. Rudolph anlässlich der Hafenübergabe und in einem weiteren persönlichen Gespräch, dass das Wirtschaftsministerium, bei Einigung mit der Vorpommerschen Landesbühne Anklam, weiter an einer Förderung einer fest installierten Bühne in Usedom festhält. Grundlage dafür soll die Planung zwischen der Theaterleitung und dem Planungsbüro N&P sein.
Am 10.10.2019 gab es ein Treffen zwischen Stadtvertretern, Staatssekretär Herrn Dahlemann, Theaterintendant Herrn Schneider und Vertretern der Bürgerinitiative Theater in Usedom. Herr Schneider bekräftigt den Willen der Landesbühne, wieder in Usedom spielen zu wollen.
Er sprach sich aber auch dafür aus, dass die Landesbühne weiter an den Zuschuss von jährlich 25.000 Euro seitens der Stadt festhalten muss.
Herr Staatsekretär Dahlemann ermutigte die anwesenden Stadtvertreter, bei dieser Forderung nicht gleich aufzugeben. Er stellte in Aussicht, dass im Landtag in der Woche vom 14.10 bis 18.10.2019 das neue Finanzausgleichsgesetz beschlossen wird und damit die Kommunen mit unausgeglichenem Haushalt finanziell besser stellt und Usedom somit die geforderten 25.000 Euro aufbringen kann.
Weiter führt er aus, dass das neue Finanzausgleichsgesetz bis 2025 allen Kommunen einen ausgeglichenen Haushalt bescheren soll.
Bei der weiteren Begutachtung des angedachten Standortes neben der Kita äußerten Herr Schneider und Mitglieder der Bürgerinitiative, andere Standorte suchen zu wollen. Ich möchte die Standorte einmal nennen
Standort Nr.1 - An der Kreuzung Funkturmstraße/Wickstraße (Flur7)
- gehört der Kirche
- ist verpachtet
- kann im Frühjahr und Herbst bis zu 50 % überschwemmt sein
- unerschlossen, kein Strom, Wasser und Abwasser
- erhöhte Genehmigungskosten bei allen möglichen Bauarten
- Bodenerwerb nötig
Standort Nr. 2 - Wickstraße, neben Familie Persian
- gehört der Stadt
- keine Erschließung
- teilweise Überschwemmungsgebiet
- erhöhte Gründungskosten
Standort Nr.3 – Flächen an der Wickstraße zwischen Herrn Wendlandt und Familie Schultz
- gehört dem Land MV, soll aber an die Stadt Usedom verkauft werden, Stadtvertretung hat Kauf beschlossen
- keine Erschließung
- erhöhte Gründungskosten
Die Flächen aus Standort 1 bis 3 wurden von der unteren Naturschutzbehörde als äußerst sensible Bereiche bezeichnet und zumindest in ersten Gesprächen für den Aufbau einer Bühne mit Zuschauerrängen und Nebengebäuden auch in Modulbauweise abgelehnt.
Für alle 3 Standorte muss ein Bebauungsplan gefertigt werden.
Standort Nr. 4 – Winterlagerplatz Wendlandt
- Privatbereich, also Bodenerwerb nötig
- von baulicher Seite geeignet, von der Lage zu der geplanten Bebauung sowohl durch den Investor der Stadt als auch durch die Marina Park aus Emissionsgründen nicht vorstellbar.
Am 14.10.2019 haben der Amtsvorsteher Herr König, Herr Wellnitz und ich anlässlich des Zukunftsgipfel in Schwerin Dr. Rudolph das Ergebnis des Treffens vom 10.10.2019 vorgetragen - besonders in Bezug auf die Zahlung der Stadt an die Landesbühne und auf den Standort. Dr. Rudolph hat die Zahlungen bestätigt aber die angedachten Ausweichstandorte nicht gebilligt.
1) aus der avisierten Summe < 450.000 Euro werden keine Flächenankäufe finanziert.
2) Es sind keine Gelder für erweiterten umfangreichen Erschließungsmaßnahmen einzuplanen.
3) Der Standort neben der Kita liegt im erweiterten Bereich des Seeparkzentrum, Erschließungen sind teilweise „nur“ anzuschließen bzw. zu erweitern. Parkmöglichkeiten können geschafft werden. Eingriffe in die Natur sind gering und werden von der Unteren Naturschutzbehörde gebilligt.
4) Mit der Bodendenkmalbehörde müssen umfangreiche Gespräche zu einem schonenden Bauen geführt werden.
Herr Storrer übergibt das Wort an Herrn Schneider von der Landesbühne.
Herr Schneider hat viele positive Erinnerungen an den Theaterstandort Usedom und würde die Wiedererrichtung der Hafenbühne auch unterstützen, wenn:
- die Kommune das Theater (wie alle anderen Standorte auch) subventioniert
- Personalaufstockung (7-8 Personalstellen) durch die Landesbühne genehmigt wird
Es ist der Landesbühne nicht mehr möglich, eine mobile Bühne aufzubauen. Da diese bereits in Wolgast installiert wird und der Standort definitiv Bestand haben wird. Man zähle hier auf die Aussagen des Wirtschaftsministeriums, zur Förderung einer Bühne auf geeignetem Standort.
Er würde eine hafennahe Installation bevorzugen, schließlich sind die Sanitäreinrichtungen bereits vorhanden.
Herr Storrer erklärt, dass die Fläche neben dem Grundstück von Herrn Wendlandt bereits durch die untere Naturschutzbehörde abgelehnt wurde.
Auch das Wirtschaftsministerium hätte bereits die Aussage getroffen, dass keine Flächenankäufe erfolgen sollen, sondern die Stadt auf eigenem Terrain bauen muss.
Folglich bleiben nur die Flächen zwischen den Grundstücken Schultz/Wendlandt bzw. neben der Kita.
Weiter berichtet der Bürgermeister, dass die größten Diskussionspunkte zu den geforderten 25.000 €/jährlich entstanden sind.
Hierzu stellt auch Frau Kaspereit klar, dass sie begeisterter Theatergänger sei, aber die Finanzierung für die Stadt, gerade in Hinblick auf die zu sanierenden Wohnungen, nicht möglich sei.
Herr Kaspereit fügt hinzu, dass es nicht nur bei den 25.000 € Subventionierung bleibe, sondern auch Kosten für die Unterhaltung, Bewirtschaftung und Sicherheit der festen Bühne auf die Stadt zukomme.
Frau Leppin befürwortet generell die Wiederbelebung der Theaterbühne in der Stadt Usedom, gerade auch auf Hinblick zur Belebung des Hafenbetriebes. Sie sieht das Problem vor allem bei der personellen Aufstellung des Theaters.
Herr Dr. Jikeli bittet darum, dass sich die Stadt grundsätzlich für die Theaterbühne in der Stadt ausspricht. Der Standort wäre hier erst einmal zweitranig. Man wünsche sich aber eine konkrete Planung durch das Theater, welche zur Abstimmung in die Stadtvertretung kommen müsse. Weiter ist die Voraussetzung, dass das neue Finanzausgleichgesetz, so wie es Herr Dahlemann berichtete, für die Stadt Usedom greife.
Herr Grundmann spricht sich für die Theaterbühne aus. Hegt aber Bedenken bei der Finanzierung und einer festen, ganzjährig stehenden Bühne.
Die Aussage, dass der Standort zweitrangig sei, könne Herr Hagemann nicht akzeptieren. Die grundsätzliche Aussage zum Vor-Ort-Termin wäre doch durch Herrn Schneider gewesen, dass der Standort neben der Kita nicht durch das Theater angenommen wird.
Weiter könne er nicht glauben, dass durch das neue Finanzausgleichgesetz die Stadt frei von allen Problemen sei und ein Ausgleich des Haushaltes erfolge.
Auf Nachfrage erklärt der Bürgermeister, dass auch Gespräche mit anderen Theaterstätten erfolgt sind, dieses wäre Herrn Schneider auch bekannt, leider ohne konkrete Ergebnisse.
Zum Standort erklärt Herr Schneider, dass auch die Bespielung auf einer Pontonbrücke möglich sei. Dieses wurde ja bereits mit Herrn Dahlemann besprochen. Herr Storrer wird dieses schnellstmöglich durch das Amt klären lassen! Hierzu müsse die untere Naturschutzbehörde und das Wasser- und Schifffahrtsamt mit ins Boot geholt werden.
Sollte jedoch eine feste Bebauung entstehen, so Herr Schneider, könne die Stadt hier auch Konzerte ausrichten, die das Theater mit Technik unterstützen würde.
Der Bürgermeister erklärt, dass nun beide Vertragsparteien eine Klärung der genannten Probleme bzw. Aufgaben herbeiführen müssen und man erst dann konkret weiter planen könne.
Herr Storrer verabschiedet Herrn Schneider und wünscht einen guten Heimweg.
Anlagen zur Vorlage
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